XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_498"; fcs:x-context: baedeker.3; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_498"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.012S PT0.041S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.3_498</phrase></query>)];
1 - 1
Ausflüge.DJOKJAKARTA. 49. Route. 331

Der **Boroboedoer, ein buddhistisches Heiligtum nach Art
der ceylonischen Dâgabas und birmanischen Pagoden, vermutlich im
VIII. Jahrh. n. Chr. errichtet (vgl. S. 307), nach langer Vergessenheit
1814 auf Stamford Raffles’ Anregung vom Schutte befreit und seit
1849 im Auftrag der holl. Regierung genauer untersucht, erhebt sich
pyramidenförmig in zehn Terrassen ungefähr 30m über dem Hügel,
dessen Gipfel seine Mauern umkleiden. Das Material ist harter
grauer Trachyt. Die Quadern sind ohne Mörtel und Klammern
aneinandergefügt. Die Grundfläche bildet ein Quadrat von 151,5m
Seitenlänge, das durch Ausbauten zu einem 36seitigen Polygon er-
weitert
ist. Die beiden unteren Terrassen sind offen; die fünf
mittleren sind von hohen massiven Balustraden umschlossen, hinter
denen Umgänge herlaufen; die drei kreisrunden oberen Terrassen
tragen kleine Dâgabas, zwischen denen oben eine große Mitteldâgaba
aufragt. Auf allen vier Seiten führen schmale Treppen hinauf.

Von überwältigendem Reichtum ist der bildnerische Schmuck
der mittleren und oberen Terrassen, wo man nicht weniger als
1504 Reliefplatten (988 wohlerhalten) und 441 Buddhastatuen zählt.
Nur wenige Einzelheiten können hier genannt werden. An der
3. Terrasse außen: am Sockel Darstellungen von Männern und
Frauen, anscheinend rein dekorativ; oben an der Balustrade in
Nischen sitzende Buddhastatuen in den verschiedenen Stellungen
und Handhaltungen (Mudrâ’s, s. S. 248) als Erleuchteter, Denker,
Lehrer, Verheißer. Die Innenwände des Umgangs, zu dem man
auf acht Stufen hinansteigt, sind ringsum mit Reliefs bedeckt, die
die ganze Legende und Geschichte Buddhas zur Anschauung bringen.
Obere Reihe, l. vom östl. Treppentor: viertes Bild, 1. jenseit der
1. Ecke, der noch ungeborene Buddha verläßt vor den Augen seiner
drei Vorgänger seinen Lotusthron, um sein Erdenwallen zu be-
ginnen
; 1. Bild jenseit der 9. Ecke, nach seiner Geburt fallen
Lotusblumen auf ihn hernieder und erblühen unter seinen Füßen,
neben ihm unter einem Baum seine Mutter; Westseite, 4. Bild
jenseit der 5. Ecke, Buddha als junger Mann spannt allein den
mächtigen Bogen und schießt den Pfeil durch sieben Kokospalmen,
womit er die Königstochter Yasodharâ gewinnt. Weiterhin folgen
seine Begegnungen mit einem Todkranken (6. Bild von der 7. Ecke),
mit einer Leiche (1. Bild von der 9. Ecke) und mit einem Mönch,
die ihn zum Verzicht auf Thron und Familie anregen, um die Übel
der Welt durch Entsagung zu überwinden; auf dem 4. Bilde jenseit
der Westtreppe verläßt er zur Nachtzeit, wie die schlafenden Wäch-
ter
andeuten, seinen Palast. Die folgenden Bilder schildern seine
Askese, Bußübungen und seine Heiligenlaufbahn, bis er endlich
(3. Bild von der 9. Ecke jenseit der Nordtreppe) als Vollendeter in
das Nirvâna aufgeht. Die untere Bilderreihe zeigt mythologische
Szenen der Präexistenzen Buddhas (Jâtaka’s, S. 246). Die Reliefs
in den Umgängen der 4.-7. Terrasse verherrlichen Buddha und